Von der Selbstliebe

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Während der Frühling allmählich Einzug hält, die Tage wieder länger werden und die Bäume sich in ein neues Gewand werfen, fange ich mit meinem persönlichen „Frühjahrsputz“ an. Allerdings sieht dieser bei mir so aus, dass ich nicht nur materielle Altlasten beseitige, sondern auch Seelische. Dass meine Psyche manchmal ziemlich durchhängt und ich schon Phasen in meinem Leben hatte, in denen ich mich lieber von der Brücke hätte stürzen wollen, als über sie hinüber zu spazieren, weiß ich nicht erst seit gestern. Dass ich mich eigentlich nie wirklich gemocht habe und mich  bisher lediglich mit mir arrangiere statt mich vollkommen zu akzeptieren, weiß ich ebenfalls. Aber dass ich darauf seit geraumer Zeit nicht mehr herumreite und stattdessen begonnen habe, daran zu arbeiten, ändert nicht nur mich, sondern es ändert mein ganzes Leben.

Die göttliche Fügung – Endlich getrennt!

Man, wie lange ich doch am falschen Kerl hing! Heute weiß ich das. Damals hätte ich es nie zu träumen gewagt, irgendwann ohne ihn zu sein. Und wie lange ich doch die Fassade aufrecht erhielt, es wäre die perfekte Beziehung! Im Grunde gab ich mich auf und er profitierte von meiner blinden Liebe. Es war alles so einseitig: Ich gab mich mehr und mehr auf, er saugte meine Energie mehr und mehr aus. Am Ende blieb nur eine leere Hülle zurück, während sein Ego erhöht und seine Bedürfnisse befriedigt waren. Nach über zwei Jahren wurde ich endlich wach und schoss ihn ab. Weil ich einfach wusste: Dieser Mann wird niemals zu dir stehen. Er wird dich immer wieder im Stich lassen. Und dennoch bin ich ihm dankbar für so vieles. Dass er mir die Augen öffnete. Und dass er den Startschuss gab, mich mehr zu lieben anzufangen.

Beschwerlicher Weg zur Selbstliebe

Ganz ehrlich finde ich das mit der Selbstliebe immer noch ziemlich herausfordernd. Sich vor den Spiegel zu stellen und Dinge zu sagen wie „Ich mag mich“ oder „So wie ich bin, bin ich einzigartig.“, kommen mir albern vor. Aber diverse Lebenshilfe-Ratgeber verlangen so etwas. Stattdessen habe ich angefangen, eine gewisse Leichtigkeit an den Tag zu legen. Ich habe angefangen, mich von gewissen Dingen zu distanzieren und mich nur noch voll und ganz auf mich und meine Bedürfnisse zu konzentrieren. Das heißt im Einzelnen:

  • Ich vergleiche mich nicht mehr mit anderen Frauen
  • Ich halte mich nicht mehr an gewisse Normen, wie etwas zu sein hat: Figur, Aussehen, gesellschaftlicher Status usw.
  • Ich verstelle mich nicht mehr
  • Ich verbiege mich nicht mehr für andere
  • Ich werde mich niemals wieder für andere verändern
  • Ich esse, was und wie viel ich möchte und wenn ich abnehmen möchte oder Sport treiben möchte, dann einzig und alleine, weil ich das so will und nicht, weil andere das von mir verlangen
  • Ich akzeptiere die weniger guten Tage.
  • Ich nehme es hin, wenn ich morgens in den Spiegel schaue und mich hässlich oder dick fühle. Das bin eben ich. Und ich bleibe trotzdem einzigartig.
  • Ich versuche, langsam aber stetig zu begreifen, dass ich so wie ich bin, mit all meinen Macken toll bin
  • Ich werde mich nicht mehr selbst bestrafen, in dem ich mich an Menschen hänge, die mich schlecht behandeln
  • Ich werde es zulassen, wenn ein Mensch in mein Leben kommt, der mich liebt wie ich bin
  • Ich lebe im Hier und Jetzt. Die Vergangenheit ist nicht mehr und die Zukunft ist noch nicht gekommen. Alles, was zählt, liegt in der Gegenwart

Dieser Weg zur Selbstliebe ist steinig. Immer wieder wird es Phasen geben, in denen man sich selbst im Weg steht oder man sich doch wieder von anderen Menschen beeinflussen oder gar manipulieren lässt. Aber wenn am Ende die eigene Stärke siegt und man erkennt, dass der Schlüssel zum Glück immer nur in einem selbst und in einem starken Herzen wohnt, ist das Meiste schon getan.

New day, new life

Eigentlich ist das mit der Selbstliebe zwar eine Lebensaufgabe, aber ein recht schöne, wenn man bedenkt, dass man für jeden Stolperstein belohnt wird mit neuer Stärke und neuem Mut. Vielleicht denkt ihr jetzt: „Jaja, das ist ja alles so leicht daher gesagt.“ Aber nach so vielen Tiefschlägen und traurigen Herzensangelegenheiten bin ich an einem Punkt, an dem ich selbst bestimmen werde, ob es noch weiter bergab oder doch wieder hoch hinaus geht. Und leider oder gottseidank ist es nun mal so, dass man sich von so manchem Ballast trennen muss, wenn man fliegen möchte. Immer nur an der Vergangenheit und an schönen Erinnerungen hängen, beschwert nun mal und Energie-Parasiten, die man lange genug in sein Leben ließ, lassen einen eher schwermütig als leichtfüßig werden.

Die Formel des Glücks besteht meines Erachtens in drei Dingen:

  • Im Hier und Jetzt leben
  • Sich selbst lieben
  • Sich unbeschwert lieben lassen

Ich bleibe dran 🙂

 

 

 

Du mit deinen Wohlstandsproblemen

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Zu fett. Zu hässlich. Zu ungeliebt.

Wie oft gehen einem diese Worte durch den Kopf. Und man ist felsenfest davon überzeugt: Stimmt doch!

Man lebt dafür, sich selbst scheiße zu finden und gelegentlich begibt man sich aufgrund dieser eigenen Selbsthass-Tiraden in die absoluten Tiefen der Seelenlandschaft.

Voraus geht fast immer ein Erlebnis, das dich wie ein Seismograph ausschlagen lässt. Je nachdem, wie krass die Erschütterung gewesen ist.

In meinem Falle ist fast immer ein Mann dran Schuld. Da sind sie wieder, diese Arschloch-Gestalten. Schubsen mich rum, benutzen mich, schmeißen mich weg. Am Ende heisst es dann immer:

„Ich habe in den letzten fünf Jahren in einem goldenen Käfig gelebt und möchte jetzt einfach wieder meine Freiheit genießen. Ohne Verpflichtungen.“

Grandiose Ausrede!

Oder:

„Ich habe zu viele Baustellen in meinem Leben. Ich bin einfach im Moment nicht bereit für eine Beziehung.“

Noch eine Ausrede!

All das sind lediglich Synonyme für:

„Ich will nur einfach nicht mit DIR zusammen sein!“

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Ich ertrage das einfach alles nicht mehr.

Dabei scheint am Anfang für die Männerwelt ja doch immer alles sehr einfach zu sein. Wie leicht es doch ist, einfach nur Sex zu haben. Beim Sex sind noch keine Baustellen. Beim Sex erinnert man sich ja nicht an den angeblich goldenen Käfig in der vorherigen Beziehung.

Sex geht immer!

Und für Männer ist das mit dem Sex eben immer noch ganz anders, wie für uns Frauen. Nochmal zur Erinnerung: Frauen können keinen Sex haben, ohne sich spätestens nach dem zweiten Mal zu verlieben! Ist so! Es sei denn, man übt das mit dem Sex beruflich aus und verlangt hinterher Geld.

Verflucht noch eins, Geld hätte ich verlangen sollen! Für jedes einzelne mal mit einem Kerl, der eben wieder mal nur Sex wollte!

Aber leider verliere ich in diesem Spielchen jedes Mal aufs Neue. Denn ich bin leider eine dumme, emotionale Frau, die ihr Herz eben nicht unter Verschluss halten kann, wie die Männerwelt. Und die immer noch denkt, durch Sex an Liebe zu gelangen.

Wie einfältig und dumm, nach so vielen Jahren immer noch nichts begriffen zu haben!

Und dann kommen diese Zweifel wieder in einem hoch:

Zu fett. Zu hässlich. Zu ungeliebt.

Die Wohlstandsprobleme unserer Generation Y.

Dämlicher geht’s nicht mehr.

Den lieben langen Tag beschäftigen wir uns mit uns selber. Klar ist das scheiße, sich selbst hässlich und ungeliebt zu fühlen. Aber mal ganz ehrlich:

Wie oft wollen wir uns eigentlich noch bemitleiden?

Ablehnung zu erfahren ist immer scheiße. Mehr noch. Mir ist das regelrecht mega peinlich, wenn ich einen Mann wiedersehe, mit dem ich mich vor zwei Wochen noch nackt in den Laken getummelt habe. Ich frage mich dann jedes Mal:

„Wie soll ich dich denn plötzlich als guten Kumpel behandeln, wo du noch vor kurzem deinen Penis in mich gesteckt hast?“

Dann fange ich plötzlich an zu zittern, werde rot, will weglaufen. Nein, ich kann nicht zwischen Affäre und Freundschaft hin- und her switchen, wie, wenn ich gedankenlos die Fernbedienung drücke!

Verdammte Wohlstandsprobleme!

Verdammte Enttäuschungen. Am laufenden Band.

Dabei geben wir Frauen uns nicht einfach so mir-nichts-dir-nichts einem Kerl hin. Auch wenn es oft den Eindruck erweckt: Wir sind nicht die Flittchen, für die ihr uns haltet. Wir ziehen uns gerne aufreizend an. Man, wie ich es liebe, in meinem schwarzen Seiden-Jumpsuit auf Party zu gehen und wirklich NICHTS drunter zu haben. Weil ein Jumpsuit mit Unterwäsche in etwa so gut zusammen passt wie Gulasch und Marmelade. Ein Jumpsuit trägt man ohne Unterwäsche. Sonst spiegelt es nicht das wieder, was ein solches Kleidungsstück ausstrahlen soll. Nämlich: Ich bin sexy! Aber trägt man nun dieses Teil und  streift versehentlich den Arm des Mannes, den man heiß findet, und er spürt deine harten Brustwarzen unter dem Stoff, ist man hinterher die Schlampe, die ja nix drunter trug und den Mann einfach willenlos gemacht hat.

Ja, wir geizen nicht mit unseren Reizen, das mag wohl sein. Aber wir machen Sex nicht einfach nur, um Sex zu haben. Wir verlieben uns leider beim Sex. Denn wir geben uns hin. Wenn wir uns hingeben, geben wir auch unser Herz. So einfach ist das.

Und am Ende sind da plötzlich wieder die Baustellen oder der unbändige Freiheitsdrang. Dann plötzlich ist ja alles so kompliziert. Aber ins Bett ging es ja so leicht.

Und dann kommen sie wieder angekrochen. Die Wohlstandsprobleme. Fett. Hässlich. Ungeliebt.

Abgelehnt.

Aber ist es denn nicht so?

 

 

 

 

Liebe. Und gut is‘.

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Der Typ, der nie mein Freund sein wollte, will vielleicht doch. Denn irgendwann in den letzten Tagen von den letzten Wochen, in denen der Himmel urplötzlich wieder voller Geigen hing, gab er mir etwas, was ausschlaggebend für unsere ganze Beziehung, Liebe, Hassliebe, Freundschaft und was-weiß-ich ist:

Seinen Haustürschlüssel!

Verzeiht, wenn ich übertreibe, aber mit diesem Schlüssel hat er sich was ganz großes getraut. Bei keinem anderen Mann, der mir jemals seinen Schlüssel gegeben hat, war ich so außer mir vor Freude, denn ich wusste sofort: Das hier ist für ihn ein großer Schritt. Denn gerade er – der Flüchtling vor Nähe, der Verächter von allem, was ihm zu nahe kommt, der Geheimniskrämer – muss es sich lange überlegt haben, ob er ihn mir geben soll oder nicht. Der Zweifler. Der Unentschlossene. Und dann – schwups – in einem klitzekleinen Moment griff er nach seinem Schlüsselbund, entfernte diesen einen von den anderen, der zu seinem Herz und zu seiner Haustüre gehört und überreichte ihn mir ganz lapidar. „Behalte den mal vorerst.“, sagte er ganz cool. Dabei wusste ich, dass er sich bis zuletzt nicht sicher war, ob er mich so weit in sein Leben lassen möchte. Ich nahm ihn ebenso  gelassen, jedoch innerlich zitternd, entgegen.

Seitdem bin ich ruhig.

Ich lege eine Gelassenheit an den Tag, wie ich sie seit gefühlten zehn Jahren nicht mehr verspürte. Fast schon schamlos, wie cool und locker ich drauf bin! Ich schlafe nachts wieder besser. Ich erwache morgens ohne diese bleierne Schwere, die mich wieder in die Kissen drückt. Meldet er sich einen ganzen Tag nicht, macht es mir nicht mehr so viel aus, wie noch vor einigen Monaten. Es ist allein dieser Schlüssel, den ich bei mir trage, der diese Ruhe in mir auslöst. Gelassenheit.

Seelenruhe

Natürlich streiten wir uns nach wie vor. Wegen anderen Frauen. Wegen meiner Eifersucht. Wegen meiner Kontrollsucht. Wegen mir und ihm und weil wir manchmal einfach nicht kompatibel sind. Und weil schon so viel passiert ist. Und trotzdem kommt da immer dieser eine Moment, wo wir uns ansehen und beide das Gleiche denken:

Wir haben zu viel aneinander. Es ist einfach noch zu schön, um zu gehen.

Wir nehmen in Kauf, was war, was ist und was passieren wird. Ich vergesse in seiner Gegenwart all die Tränen, die ich wegen ihm und seiner Bindungsangst vergossen habe. Er vergisst die Ohrfeigen und Szenen meinerseits. Wir versuchen tagtäglich, diese Kurve zu kriegen, die wir vielleicht schon längst bekommen haben, obwohl ich mir nicht sicher bin. Vielleicht befinden wir uns auch immer noch darin (die Kurve ist ziemlich groß).

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Ich bin mir sicher, dass er manchmal noch seine Spielchen spielt. Er braucht das. Ich lasse ihn.

All die Ohrfeigen, die ich ihm geben würde, wären ohnehin Ohrfeigen gegen mich. Ich mag ihn auch nicht mehr schlagen. Meine Ausraster sind Geschichte.

Dafür lässt er mich verrückt bleiben. Süchtig nach Aufmerksamkeit. Anstrengend. Launisch. Ich bin kein Ruhepol. Es macht ihn wahnsinnig, dass ich so hektisch bin. Mich macht es verrückt, dass er so ein Pedant ist. Ein Buchhalter und Spießer. Aber auch ein Träumer und Sensibelchen.

Ein Träumer wie ich

Irgendwie ist da so etwas wie Liebe. Ich fühle das. Irgendwas ist anders geworden. Und das nicht erst seit dem Schlüssel.

Wir haben die Waffen niedergelegt.

Vorübergehend?

Sei’s drum. Ich bin ruhig geworden. Nicht mehr rastlos. Nicht mehr suchend. Nicht mehr getrieben von meiner eigenen Anspannung. Und das fühlt sich gut an.

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Lieber (los)lassen

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Mein Lebensweg verläuft seit etwa eineinhalb Jahren ziemlich steinig. Das liegt einerseits daran, dass ich mir am 22.März 2014 (ja, ich weiß es noch ganz genau!) einen bindungsunfähigen Typ geangelt habe, der eigentlich mein absolutes Gegenteil ist und mir in der ganzen Zeit mehr Leid beschert hat als Freude. Außer unterhalb der Gürtellinie. Da hatten wir nie Probleme. Und andererseits liegt es daran, dass es neuerdings jemanden gibt, bei dem die Aussicht auf eine nächste Katastrophe ziemlich klar ist. Es geht um diesen Daniel Düsentrieb-Typen. Ein Mann mit dem Kopf in den Wolken und dem Herz am rechten Fleck. Aber einem offensichtlich seeeehr dunklen Geheimnis, denn trotz vielversprechender Blicke, galantem Verhalten und wunderschönen Abenden mit gutem Essen und Wein, passiert leider überhaupt nichts. Für einen Hitzkopf wie mich ein Ding der Unmöglichkeit! Und nach einem weiteren wunderschönen Date gestern Abend ergriff ich einfach die Initiative und umarmte meinen Filou zum Abschied recht stürmisch. Er hätte damit rechnen müssen, schließlich steigt er jedes Mal extra aus um mir die  Fahrertür zu öffnen, damit ich aussteigen kann. Und als er so vor mir stand war ich plötzlich der felsenfesten Überzeugung:

Heute küssen wir uns!!! Der Moment ist perfekt!

Na ja, jedenfalls umarmte ich ihn, denn ich war euphorisch und irgendwie glücklich und ich zeige immer, was ich gerade fühle, so bin ich eben. Und bereits bei der Umarmung verspürte ich, dass ihm das wiederum nicht so genehm war, denn er reagierte etwas unterkühlt. Dann folgten meinerseits zwei Küsschen links und rechts und danach ein Blick, der ihm signalisierte: „Küss mich doch einfach!“

Und statt mich zu küssen, meinte er nur:

Nein, ich kann das nicht!

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Bumm! Okay, er sagte jedenfalls nicht „Ich WILL das nicht!“, aber ich hatte trotzdem nicht mit dieser Reaktion gerechnet. Es war, als wäre ich gerade mit vollem Tempo gegen eine Wand gekracht. Es tat weh, es ließ mich einen kurzen Moment taumelnd einen Schritt zurückweichen. Natürlich lachte ich, um meine Befangenheit zu überspielen. Und nicht nur das. Ich bedankte mich bei ihm für den schönen Abend, denn der Abend war bis zu diesem Moment wirklich schön gewesen. Und jetzt stand ich unter Schock, deshalb sagte ich Danke. So als würde ich sagen wollen: „Ja, ich stehe gerade voll neben mir, aber ich sage jetzt einfach mal Danke für alles andere!“

Zu schön um wahr zu sein?

Die Ernüchterung kam, als ich meine Haustüre aufschloss. Mein erster Gedanke war: Und dafür  habe ich mir nun wieder Zeit freigeschaufelt? Dafür sitze ich morgen wieder den ganzen Tag müde im Büro, weil es jetzt schon wieder 1 Uhr in der Nacht ist? Dafür habe ich heute das Sushi-Essen mit meiner besten Freundin abgesagt? Dafür habe ich mich rausgeputzt? Und eine komplette Pizza samt Beilagensalat und Wein verputzt, so dass ich jetzt wieder tagelang elastische Bund-Hosen tragen muss?

Dafür, dass wieder nichts passiert ist? Dafür, dass er mich einfach nur als gute Bekannte behandelt und zuhause wahrscheinlich eine Freundin sitzen hat?

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Und danach überschlugen sich nur noch die Gedanken.

Vielleicht schwul? Kleiner Penis? Freundin? Verheiratet? Verletzt? Verkorkst?

Und dann dachte ich an mich selbst. Verkorkst. Verletzt. Gebrochenes Herz. Auf der Suche nach Liebe. Sex mit dem Ex drei Tage zuvor. Und mir wurde klar: Ich bin doch auch nicht besser. Im Gegenteil. Ich bin doch genauso im Arsch wie Daniel Düsentrieb. Und darüber hinaus habe ich ihm vor nicht mal einer Woche gesagt, dass ich alleine bleiben will. Dass ich eigentlich keine Lust auf neue Menschen in meinem Leben habe. Und er? Er blieb trotzdem und war immer für mich da. Ohne Küssen. Ohne Nackt sein. Ohne unter die Gürtellinie zu gehen.

Habe ich vielleicht einfach nur verlernt, etwas langsam angehen zu lassen?

Mache ich ihn einfach nur für meine eigene Unfähigkeit, etwas einfach mal entstehen zu lassen verantwortlich? Suche ich die Fehler bei ihm und bin am Ende eigentlich selbst der Fehler?

Wie auch immer: Auf sein „Guten morgen!“ schrieb ich ihm heute, dass wir uns nicht mehr sehen werden. Dass ich vermute, dass da irgendwas ist, aber ich nicht weiß, was. Und dass ich eigentlich keine Lust auf eine weitere Baustelle in meinem Leben habe. Ich schreibe, ich will meine Ruhe und will eigentlich genau das Gegenteil. Ich will, dass er jetzt erst recht angreift und mich schüttelt und fragt, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe?!

Aber das wird nicht passieren. Also lasse ich mal wieder los. Ich habe es satt, immer etwas loszulassen oder bleiben zu lassen, obwohl ich gar nicht will. Aber nach diesem Kuss-Korb ist für mich das Thema Männer erst mal abgehakt.

Und dabei dachte ich, ich könnte die Signale eines Mannes richtig deuten. Aber leider kann ich es wohl doch nicht. Ich kann gar nichts mehr..

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Spiel mit dem Feuer

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Daniel Düsentrieb bemüht sich. Er bringt mir Essen auf die Arbeit. Er holt mich mitten in der Nacht von Festivals ab, weil ich betrunken bin. Er empfängt mich nach dem Stadt-Lauf im Ziel. Er entführt mich abends zu einem Fest Nahe der französischen Grenze mit dem gigantischsten Feuerwerk, das ich jemals gesehen habe. Und er ist irgendwie immer da. Selbst wenn er mal physisch nicht greifbar ist. Ich weiß, er ist da. Ich mag ihn. Er mag mich. Neulich saßen wir bis spät in die Nacht auf einem Feld und stopften uns mit chinesischem Essen voll. Wir redeten über Gott und die Welt und lachten so viel, bis wir Bauchweh hatten. Okay, wir hatten auch Bauchweh von den unzähligen Frühlingsröllchen. Aber es war ein angenehmes Bauchweh, denn irgendwie waren da noch diese Schmetterlinge..

Aber es geschieht einfach nichts weiter. Wir küssen uns nicht. Wir berühren uns nur flüchtig. Und jedes Mal fühlt sich das dann an wie Stromschläge. Obwohl sämtliche Sicherungen schon durchgebrannt sind.

Dass meine Sicherungen durchgebrannt sind merke ich außerdem daran, dass ich den Typ, der nie mein Freund sein wollte am Samstag verprügelt habe. In aller Öffentlichkeit. Auf jenem Festival, von dem ich später rettend abtransportiert wurde von meinem Ritter in der goldenen Rüstung. Und der gottseidank nichts von meinem Ausraster ein paar Stunden zuvor mitbekam. Aber was taucht denn der Typ, der nie mein Freund sein wollte da auch mit einem ganzen Harem auf? Er kennt mich doch. Er wusste, dass ich explodieren würde, wenn er da auftaucht mit ein paar Kätzchen im Gepäck. Für diese Aktion ohrfeigte ich ihn und vergraulte eine Katze nach der anderen mit meinem Löwen-Gebrüll. Am Ende stand er alleine da und trank Bier. Und erst dann war ich wieder ruhig.

Krankhafte Eifersucht

Daniel Düsentrieb beruhigt mich. Er weiß nicht, was ich tue, wenn er nicht da ist. Er weiß zwar, dass ich impulsiv und grundehrlich bin. Aber er weiß nicht, dass ich mich prügele mit Männern, die mich einst nackt gesehen haben. Er kennt meine Ausraster nicht. Er denkt, ich wäre nur launisch. Aber er weiß nichts von mir als Furie. Rasend. Blind vor Zorn. Zu allem bereit. Aber wenn er dann bei mir ist, werde ich plötzlich ruhig und komme zur Ruhe. Als ich neben ihm im Auto saß und er mich nachhause fuhr, kam es mir vor, als hätte ich tausend Schlachten ausgefochten. Müde und erschöpft saß ich da und fragte mich, warum es nicht immer so entspannt sein kann in meinem Leben?! Und warum mein Feuer immer wieder entfacht wird durch einen Mann, dem ich im Grunde egal bin? Denn eigentlich will ich doch auch nur Ruhe und Harmonie.

Will gezähmt und gebändigt werden.

Ich will eigentlich keine Löwin sein.

Es passierte wieder nichts mit Daniel Düsentrieb. Kein Kuss. Nichts.

Und deshalb begann ich gestern wieder eine Dummheit.

Ich habe mit dem Typ, der nie mein Freund sein wollte geschlafen. Eins kam zum anderen. Ich weiß nicht, warum. Kopf schaltete sich aus. Bedenken wurden über Bord geworfen. Alle Zweifel ausgeblendet. Und an die Folgen wurde sowieso nicht gedacht. In keiner Sekunde. Er meldete sich bereits am Sonntag morgen bei mir. Nach meinem Ausraster. Nach der Ohrfeige. Nach dem Streit. Er wollte zu mir, wollte mit mir einschlafen. Doch ich blieb standhaft. Mich hatte gerade ein herzensguter Mensch sicher nach hause gebracht. Da konnte ich mir doch jetzt nicht den Teufel ins Bett holen.

Der Sonntag verstrich. Ich hing in den Seilen, war verkatert und müde. Aber ich dachte nicht an meinen Retter. Ich wollte ihn noch nicht mal sehen, obwohl er mir morgens eine Nachricht schickte, er habe Croissants und Kaffee, die er mir vorbeibringen könnte. Es tat mir in der Seele weh, dass ich seine Croissants nicht wollte.

Quälend langsam verstrich der Sonntag. Und gestern passierte dann das Unfassbare. Ich saß im Büro und auf einmal schlug bei mir der Blitz ein, der meinen Verstand komplett lahm legte. Ich wollte nur noch eines: Den Typ, der nie mein Freund sein wollte umarmen, küssen, anfassen. Ich wollte für ihn kochen, backen, bügeln. Alles gleichzeitig. Ich wollte ihn verwöhnen und zum Lachen bringen. Ich wollte urplötzlich alles tun, damit er meine Ohrfeigen und Beleidigungen vergisst und mich als liebes Mädchen sieht und nicht als Furie.

Ich schrieb ihm. Er antwortete.

Er hätte Angst, schrieb er. Er wolle lieber erst mal kein Treffen mit mir. Er hätte Bedenken, ich könne wieder Amok laufen. Aber am Ende betrat ich dann doch seine Wohnung, als wäre ich nie weg gewesen. Ich stand in seiner Küche, machte Avocado-Salat und er umarmte mich und küsste meinen Hals. Wir fragten nicht. Es war einfach so. Wir wunderten uns auch nicht, als wir uns plötzlich schweißgebadet und nackt in seinem Bett wiederfanden. Es war alles: Heiss. Wild. Sinnlich. Vertraut. Innig. Aber eines war es nicht: Verwunderlich.

Sicherungen brannten durch. Alles war egal. Kopf aus.

Es war schön. Die Küsse schmeckten nach abgrundtiefer Hassliebe. Die Berührungen sprachen eine Sprache bedingungsloser Vertrautheit und brennender Begierde. Wir trafen uns auf jenem Gebiet wieder, auf dem wir uns am besten verstehen: Ohne Klamotten und im Bett.

Danach schauten wir die Nachrichten.

Und Verdammt: Ich sollte Erotik-Romane schreiben!

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Ich weiß nicht, warum ich das tue. Da bemüht sich ein großherziger, liebenswürdiger Mensch um mich, der mir die Sterne vom Himmel holt und ich begebe mich in niedere Gefilde und werfe mich in die Arme eines räudigen Köters. Eines wilden Köters, nach dem ich süchtig bin, aber ein Köter!!

Und von wegen ehrlich. Ich bin nicht ehrlich zu Daniel Düsentrieb. Er bringt mir Essen ins Büro und ich habe vor nicht mal 24 Stunden mit einem anderen geschlafen.

Es ist grauenvoll und fühlt sich doch so gut an!

Wenn ich an gestern denke, wir mir schwindelig. Ich fühle mich wild und begehrenswert. Aber ratloser denn je.

Vielleicht sollte ich einfach nicht mehr Denken. Wozu auch? Ich konnte es offensichtlich noch nie…

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Mal so, mal so

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Mein Herz sagt: „Verliebe dich endlich!“, aber mein Verstand brüllt: „Leg dich ins Bett und gönn dir endlich ne Mütze voll Schlaf!“. Es ist eine Schande, was derzeit mit mir passiert. Ich habe jetzt wohl endgültig den Absprung geschafft von dem Kerl, der nie mein Freund sein wollte. Ich kann es selbst noch nicht so ganz glauben, aber irgendwie scheint die Luft jetzt wirklich raus zu sein.

Ich mag einfach keinen Menschen mehr lieben, der mich nicht liebt.  Und schlimmer noch: Der zwar immer sagte, dass er mich liebt, aber seine Taten leider nicht davon zeugten.

Und so verabredete ich mich am Samstag mit dem Doktor. Der, der schon länger in meinem persönlichen Dating-Dunstkreis rumschwirrt, den ich mir aber immer so gut es ging vom Hals hielt, jedoch nie so ganz aus meinem Leben verbannen konnte. Er war der „Wenn alle Stricke reißen“-Typ. Also wenn wirklich niemand mehr da ist, wäre er noch derjenige, den ich mobilisieren könnte, mit mir auszugehen. Und zu meiner Überraschung ist er auch einer der Typen, die immer wieder aus der Versenkung auftauchen und den Kontakt suchen, obwohl man sie in der Vergangenheit so oft versetzt hat. Aber vielleicht hat Dr. Drängler es einfach nur eilig, mit Mitte 30 eine Frau zum heiraten zu finden und entschuldigt, wenn ich das sagen muss, aber ich bin nicht schlechteste Partie, auch wenn ich eine neurotische Zicke mit Hang zur Übertreibung bin.

Wir waren dann essen.

Es war nett. Nicht mega-explosionsartig-genial-überdreht-affengeil, aber nett.

Wir küssten uns. Es war ein netter Kuss. Mehr kann ich nicht sagen. An jenem Abend war dieser Kuss der perfekte Abschluss eines, ähm, netten Essens. Aber ganz ehrlich: Manchmal frage ich mich, ob ich zu tieferen Gefühlen überhaupt noch fähig bin? In mir brodelt es, ich brauche unbedingt Sex. Aber wenn sich dann so ein Dr. Drängler direkt vor meiner Nase befindet, flaut der Orkan in mir ganz plötzlich ab und ich sehne mich einfach nur nach meinem Bett, in das ich mich ALLEINE legen möchte. tumblr_lf6fueMTJI1qehuv4o1_500

Warum?

Weil ich vielleicht doch noch nicht ganz drüber weg bin? Oder weil ich realisiert habe, dass ich mich in einer Art Sackgasse befinde?

Einerseits will ich nämlich zwar unbedingt Sex haben, aber denke ich mittlerweile an Sex mit dem Typ, der nie mein Freund sein wollte, würde ich auch mit ihm plötzlich keinen Sex mehr haben wollen. Denke ich an Sex mit Dr. Drängler, bin ich jedes Mal froh, dass ich noch keinen mit ihm hatte und hoffentlich auch nie haben werde.

Ja, was will ich denn jetzt eigentlich?

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Zuallererst will ich niemanden kränken oder vor den Kopf stoßen. Deshalb halte ich mich bei Dr. Drängler auch ziemlich bedeckt. Klar war da dieser Kuss und seitdem meldet er sich auch dauernd. Aber mir geht das zu schnell. Wahrscheinlich vermutet er sogar, dass wir auf dem besten Weg zu einer waschechten Beziehung sind, aber da hat er sich getäuscht.

Jetzt spiele ich eben mal die Frau, die niemandes Freundin sein will.

Rollentausch! Ganz einfach.

Aber  bin ich das wirklich? Die, die nie eine Freundin von jemandem sein will? Eines ist jedenfalls sicher: Es muss jetzt einfach ein neuer Mann her! Und ich muss aufhören, mich in der Einsamkeit zu suhlen. Da verkümmere ich ja emotional.

Neu ist die Devise.

Deshalb ging ich dann Sonntag mit einem anderen aus. Nennen wir ihn Daniel Düsentrieb, weil er ein Tausendsassa ist, der sich ständig in neue, waghalsige, berufliche Projekte stürzt, weil er keinen Stillstand erträgt. Er schläft nie. Er isst nichts. Er ist ein Roboter. Aber einer mit einem guten und großen Herzen. Deshalb ließ ich mich am Sonntag Abend von ihm auf seinem Motorrad entführen und wir fuhren auf einen nahegelegenen Aussichtsturm, auf dem man eine geniale Aussicht über die Landschaft hat. Dabei tranken wir sein neu, entwickeltes Getränk. Eines seiner vielen Projekte.

Es war nett. Das Getränk schmeckte erfrischend und nach Ingwer. Ich fühlte mich aufgekratzt und erstaunlich munter. Wir redeten stundenlang. Wie alte Bekannte. Wir sagen oft das Selbe  zur gleichen Zeit und wenn wir überlegen oder über etwas grübeln, legen wir uns beide nachdenklich die Finger ans Kinn. Manchmal denken wir das Gleiche. Wahrscheinlich ist deswegen die Stimmung im Moment so seltsam zwischen uns. Weil keiner den ersten Schritt macht und jeder sich fragt: „Warum macht sie/er nicht den ersten Schritt?“

Kein Kuss. Keine Umarmung. Nur Blicke, die mehr sagen als tausend Worte.

Nett. Aber auch doof.

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Wir warten auf den großen Gefühlsausbruch. Und stattdessen laufen wir bis tief in die Nacht durch die Straßen und reden nur. Sonst nichts. Und ich wache nach vier Stunden Schlaf auf und fühle mich einfach nur schrecklich, weil wieder nichts passiert ist. Weil ich allmählich denke, völlig umsonst mit Daniel Düsentrieb unterwegs zu sein. Er ist mir auch zu rastlos. Zu dünn. Und zu dunkel. Ich mag doch eigentlich blonde Männer, ich oberfächliche, dumme Kuh!

Deshalb habe ich jetzt einfach einen Streit mit ihm angefangen. So.

Weil ich eine blöde Kuh bin! Und Schlaf brauche!

Und weil er vielleicht gar nicht auf mich steht. Sonst hätte er mich doch längst schon geküsst, oder? Oder hat er etwa Angst?

Andererseits frage ich mich: Und wenn er mich küsst? Ist es mir dann recht? Bin ich dann glückselig und angekommen?

Wahrscheinlich nicht. Dann passt mir wahrscheinlich wieder etwas nicht.

Ich brauche jetzt erst mal ne‘ Mütze voll Schlaf.

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Immer wieder

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Jedes Mal! Jedes verdammte Mal! Jedes verfluchte, verschissene Mal öffne ich ihm wieder die Tür. Verbringe ich mit ihm Zeit. Lasse ich das sensible, verletzliche Pflänzchen zwischen uns den Kopf aus der Erde stecken, in der Hoffnung, dass es dieses Mal zu einem riesigen Affenbrotbaum heranwächst. Aber jedes Mal wird das Pflänzchen am Ende mit Dreck beworfen, ist massiven Stürmen ausgesetzt und wird schlussendlich einfach rücksichtslos zertrampelt.

Wieder ein vergeblicher Versuch, etwas zum Wachsen und Gedeihen zu bringen, was offensichtlich nicht leben darf.

Ich habe es satt! Unser Verhältnis zueinander kann so eng und harmonisch sein und im nächsten Moment durch emotionale Ausraster meinerseits und provokante Gleichgültigkeit seinerseits schlagartig kippen. Wir können uns leidenschaftlich küssen und uns eine Sekunde später aus dem Weg gehen, weil wir uns nicht mehr ertragen. Er kann mir in einem Moment sagen, er verbringe so gerne Zeit mit mir und in der nächsten Sekunde reiß-aus nehmen, weil er keine Lust mehr auf mich hat.

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Aber jedes Mal ist er es wieder, der irgendwann in mein Leben tritt. Und jedes Mal bin ich es, die ihn bereitwillig eintreten lässt, als wüsste ich nicht, dass genau dann wieder alles von vorne anfängt.

Versöhnung – Zerstörung – Untergang

Manchmal glaube ich, es ist die Gewohnheit, die mich diesen Teufelskreis nicht durchbrechen lässt. Ich weiß genau, ich ertrage es nicht mehr und begebe mich gleichzeitig in seine Richtung. Ich schmiege mich in seine Arme und weiß genau: Morgen kann schon wieder alles vorbei sein.

Und er?

Ich weiß, er versucht etwas zwischen uns hinzubekommen, was uns beide zufrieden stellt. Er tüftelt und probiert aus.

Wie viel Nähe, dass ich nicht ausflippe? Wie viel Freiheit, dass er sich nicht eingesperrt fühlt?

Es ist nicht so, dass ich nicht merke, dass er versucht, mir so viel zu geben, wie es ihm möglich ist. Aber ich weiß: Es ist nicht genug. Es wird nie genug sein. Ich sage zu ihm „Fuck you“, und bereue es sofort. Ich beschimpfe ihn als falsch und verlogen und dass er nie für mich da war und am nächsten Tag hasse ich mich dafür, dass ich das gesagt habe. Ich sehe so oft das abgrundtief Böse in ihm und möchte ihn unverzüglich aus meinem Leben streichen. Und erinnere mich dann aber schlagartig daran, wie schön unser letztes Wochenende war.

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Und am Ende bleibt dann doch immer nur die Enttäuschung.

Darüber, dass ich ihm nie vertrauen kann und werde.

Darüber, dass andere/s immer wichtiger für ihn sein werden/wird, als ich.

Darüber, dass da zu viele Lügen sind und waren und ich nicht mehr weiß, was ich glauben soll

Darüber, dass ich auf Wunder hoffe, die sich dann aber doch nicht erfüllen

Darüber, dass ich jedes Mal denke, es wird besser, aber das wieder nur ein Trugschluss war

Darüber, dass er nie durch diese Türe kommen wird bei meiner Abschlussfeier (selbst in meinen Träumen nicht)

Darüber, dass jedes Lachen zwischen uns gleichzeitig ein Garant für doppelt so viele Tränen sind

Darüber, dass ihm egal ist, was mich wütend macht

Darüber, dass zu viel passiert ist

Darüber, dass wir keinen Respekt voreinander haben

Darüber, dass er aus mir einen Menschen macht, der ich nie sein wollte

Und darüber, dass da nie dieser Affenbrotbaum wachsen wird. Irgendwie wächst da nämlich gar nichts mehr.

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Klar. Ich habe ein Leben. Ich habe Hobbys. Ich bin beschäftigt. Aber ich räume mir gerne Zeit für Menschen ein, die mir etwas bedeuten. Und eben auch für ihn. Ich habe aufgehört, ihn kontrollieren zu wollen. Schon lange. Und mir wird trotzdem jedes Mal schlecht, wenn ich mein WhatsApp öffne und trotzdem hin und wieder einen flüchtigen Blick auf seinen letzten Online-Status werfe. Ich wollte es so oft lassen, aber die Neugierde ist einfach stärker. Und jedes Mal bin ich wie erstarrt, wenn ich sehe, dass es noch nicht lange her war. Und wem er wohl seine Guten-Morgen-Nachrichten schreibt? Mir jedenfalls nicht mehr.

Warum diese Gedanken?

Eigentlich weiß ich längst, dass ich mir eine Traumwelt zusammengesponnen habe. In dieser Traumwelt passen er und ich perfekt zusammen. In dieser Welt könnte das mit uns perfekt sein, wenn wir uns nur ein bisschen anstrengen würden. In dieser Fantasie steht er zu allem, was er sagt, ist aufrichtig und ehrlich und weiß, wie er mich Wildfang auf den Boden bringt. Ja, in dieser Welt zähmt er mich und ich zeige ihm, dass Beziehung nicht gleich Knast bedeutet.

Leider schustere ich mir diese Idealbilder so zurecht, dass ich die Realität gänzlich aus den Augen verliere. In Wahrheit passt es nämlich ganz und gar nicht zwischen uns. In Wirklichkeit würden die Streitigkeiten nie aufhören, weil wir viel zu verschieden sind. Wir mögen tiefgründige Menschen sein, aber auf völlig unterschiedlichen Ebenen.

Er würde für mich immer irgendwann wieder der verlogene Mistkerl sein und ich für ihn die geisteskranke Irre.

Wie Tag und Nacht

Mangelndes Verständnis. Schwindende Achtung. Jederzeit ersetzbar.

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Ich bin nicht glücklich – also geh‘ ich?

Wenn es so einfach wäre… denn manchmal, da schau‘ ich ihn an und sehe nur den naiven, kleinen Junge. Der Junge, der sehr wohl noch Ideale hat. Moral. Liebe. Herz. Der, der nie die Absicht hatte, mich zu kränken und zu verletzen. Und ich sehe einen Mann, der sich niemals gewünscht hat, dass ich heute diese Frau bin: Tobend. Schreiend. Verletzend. Verletzt. Gekränkt. Gezeichnet. Und ich treffe auf hoffnungsvolle Augen und bekomme ebenfalls einen vielversprechenden Blick.

Das ist dann der Moment, an dem der kleine Sprössling wieder seinen Kopf aus der Erde steckt und denkt: Vielleicht werde ich ja doch dieser große Affenbrotbaum!

Same shit…

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Grenzgänger

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Schon erstaunlich, wie sich alles wendet. Der Typ, der nie mein Freund sein wollte entfernt sich immer mehr von mir und es versetzt mich zum ersten Mal seit gefühlter Ewigkeit nicht in Panik. Meine Blicke aufs Smartphone, in Erwartung, ob er mir geschrieben hat, sind zwar noch reflexartig, denn immerhin habe ich 14 Monate eigentlich nichts anderes getan, als erwartungsvoll auf mein Handy zu starren um es dann wieder enttäuscht wegzulegen, da kein Lebenszeichen von diesem einen Kerl! Gleichwohl ist es mir aber eine Freude, wenn er dann tatsächlich mal schreibt, obwohl es eigentlich immer nur Stuss ist. Kurz darauf verspüre ich mittlerweile immer öfter eine Mischung aus Gleichgültigkeit und Enttäuschung, weil mir bewusst wird, dass er eigentlich nie was kapiert hat. Im Gegenteil. Mir wird immer schmerzlicher klar, dass er diese unreife Kindlichkeit in sich trägt und dass diese nicht gespielt ist. Nie gespielt war. Ich habe immer geglaubt, hinter ihm verbirgt sich ein psychopathisches Arschloch, ein mieses Subjekt, welches nur auf unserer Erde wandelt, um Menschen zu verletzen.

In Wirklichkeit aber ist er ein kleiner Junge. Ein kleiner Arschloch-Junge, okay. Aber eben klein, dumm und infantil.

Ich darf ihm nicht böse sein

Mein Mantra hat sich von „Ich wünsche ihm alles Schlechte“ in „Ich darf ihm nicht böse sein“ gewandelt. Im Grunde war er immer so, wie er ist. Und er wird sich niemals ändern. Ich glaube, ich bin einfach besser bedient, wenn ich ihn als guten Kumpel behalte, als es mir zur unmöglichen Aufgabe zu machen, ihn in einen beziehungsfähigen Mann zu verwandeln. Und in einen erwachsenen Mann!

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Bei unserer letzten Begegnung wurde mir zum ersten Mal ganz schmerzlich bewusst, dass er sich niemals ändern wird. Er spielte mir auf seinem Handy Mallorca-Hits vor, während er mir zu den Liedern seine eigens kreierte Choreographie präsentierte. Und wie ich ihn so vor mir tanzen sah, in seinen orangenen Bermudas, den blauen Socken und seinen Fußball-Schuhen, obwohl er überhaupt nicht Fußball spielt, fühlte ich plötzlich rührende Zuneigung für ihn. Aber es waren nicht die Art Gefühle, die man für jemanden hat, mit dem man später noch zusammen ins Bett gehen will. Es war eine Empfindung, wie man sie beim Anblick eines Hundewelpen hat. Und auch wenn ich ihn danach noch unzählige Male küsste und berührte und ich mich auch von ihm berühren ließ, waren es nicht die Berührungen, die mich früher in Verzückung gebracht hatten.

Es war sehr schön, und doch so anders.

Und ich verließ ihn an jenem Abend und wusste, dass ich ihn liebe. Aber inzwischen anders.

Es macht mich traurig, dass er nie der Mann war, den ich mir gewünscht habe. Melancholisch betrachtete ich heute Nacht den Vollmond und dachte an ihn.  Ich habe in ihn immer einen Menschen gesehen habe, der er nicht ist. Und jetzt weiß ich das plötzlich. Und ich weiß jetzt auch wieder, dass ich mich erst einmal um mich selbst kümmern muss.

Wer bin ich?

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Ich weiß, dass ich viele Baustellen in mir selbst trage. Diese Baustellen machen sich bemerkbar durch ein verzerrtes Selbstbild. An manchen Tagen wache ich auf und fühle mich so unendlich hässlich und dumm. An anderen Tagen strotze ich nur so vor Selbstvertrauen und Stolz. Im Grunde kenne ich mich bis heute nicht richtig. Ich bin 34 und zerrissen. Ich weiß, dass ich mich auf Bildern, die Freunde von mir machen oft nicht wiedererkenne. Zu fett, strähniges Haar, müder Teint. Ich verstehe dann oft nicht, wenn andere diese Bilder schön finden. Ich erkenne mich erst, wenn ich hundert Selfies von mir schieße und unzählige Filter darüber lege. Erst dann erkenne ich mich.

Die Fremde da auf dem Selfie.

Ich frage mich manchmal: Wie oft muss ich denn noch joggen gehen, bis mein Hüftspeck sich endlich in Luft auflöst oder mein Kreuz schmäler wird? Oder: Was muss ich denn noch alles tun, bis mein Teint so makellos wird wie bei anderen Mädchen?

Und dann betrachte ich sie: Die jungen Dinger. Wie sie an mir vorübergehen: Klein, zierlich, dünn, jung. Und ich frage mich utopischerweise: Wie fühlt es sich als Mann im Vergleich wohl an, einen solch kleinen, zierlichen Körper zu berühren und dann mich, die immer schon zu groß und zu breitschultrig war? Und ich kann mir nie auch nur im Geringsten vorstellen, dass sich mein eher robuster Körper jemals weicher anfühlen könnte als der einer kleinen, zierlichen Frau. Und dann bricht jedes Mal etwas in mir zusammen. War ich zuvor voller Selbstsicherheit und fand mein Spiegelbild umwerfend, zerschmettert es mich unverzüglich bei diesen Gedanken. Und dann weiß ich wieder, wie fett und hässlich ich eigentlich bin.

Weil ich Kurven habe. Weil ich Normalgewicht habe. Weil ich kein Model bin.

Warum orientiere ich mich immer nur an denjenigen, die besser, hübscher und toller sind als ich?

Und warum vergleiche ich mich mit jeder halbwegs gutaussehenden Frau da draußen?

Ich weiß, ich mache mich kaputt, denn eigentlich weiß ich doch, wie ich aussehe und wer ich bin. Ich bin eine Frau, kein kleines Mädchen mehr. Ich werde niemals Größe 36 tragen und tendiere immer zu 38 oder 40. Ich bin groß. Für viele zu groß vielleicht, denn viele Männer sind in der Regel ein paar Zentimeter kleiner als ich. Ich kann keine hohen Schuhe trage, weil ich sonst aussehen würde wie ein Transvestit. Meine Oberschenkel sind übersät mit Dellen und Löchern. Selbst die buntesten Shorts dieser Welt richten das Augenmerk immer auf meine Beine mit den Dellen. Ich habe kräftige Oberschenkel und trotz Sport bis zum Umfallen werden sie nicht dünner. Ich hasse meine Oberschenkel und ich werde niemals tagsüber Hotpants tragen können. Und wenns draußen dunkel ist auch nur bedingt.  Meine Taille ist zwar relativ schmal, aber die Hüften doppelt und dreifach so breit. Ich habe einen breiten Rücken und gerade Schultern. Ich hätte Schwimmerin werden sollen, sagen viele zu mir. Ich habe ein rundes, etwas asymmetrisches Gesicht und eine ziemlich breite Nase. Mein Teint ist frisch und trotzdem zu Unreinheiten neigend. Ich habe hohe Wangenknochen und viele halten mich für eine Russin. Ich mache mir oft Scherze daraus und erzähle den Leuten, ich wäre eine schwedische Russin. Denn meine Haare sind schwedenblond. Ich hasse meine Augenbrauen, denn sie waren schon immer unterschiedlich geschwungen. Keine Kosmetikerin dieser Welt hat es jemals hinbekommen, meine Augenbrauen jemals symmetrisch gleich zu zupfen. Ebenfalls hat es nie eine hinbekommen, meine Haut makellos und feinporig zu machen. Trotz brennender Fruchtsäure-Behandlungen und Peelings. Meine Augen sind ziemlich klein, im Vergleich zu meinem restlichen Gesicht. Viele sagen, ich hätte schon fast mongolische Augen, mandelförmig und fast schwarz. Und trotzdem sind sie fast gar nicht mehr da, wenn ich herzhaft lachen muss und sie zusammen kneife. Meine Haare sind lang und langweilig. Ich bekomme keine anständigen Beach-Wellen hin, wenn ich ausgehe, weil sie einfach zu wenig Schwung haben und nach ein paar Minuten einfach wieder runterhängen.

Ich bin eine nachdenkliche Person. Ich wirke unnahbar, aber wenn man sich wirklich für mich interessiert, kann ich reden wie ein Buch. Ich kann wild sein und träge. Ich kann andere Menschen mit meinem Humor die Tränen in die Augen treiben. Aber ich verstecke auch meine Unsicherheit hinter einer Maske aus Zynismus. Dass ich unglücklich bin, sieht man mir oft an. Nicht jedoch, wenn ich mich verstelle. Und das kann ich gut, denn ich konnte das schon als Kind. Um dazuzugehören war ich oft jemand anderes. Wenn es sein musste, habe ich sogar meine Herkunft verleugnet, dabei komme ich aus gutbürgerlichen Verhältnissen. Bereits als Kind begann ich, Geschichten zu schreiben. In einer ging es darum, dass ich mich immer in ein anderes Mädchen verwandeln konnte, wenn es brenzlig wurde oder ich im Leben bestehen wollte. Offensichtlich wollte ich als Kind schon nicht die sein, die ich bin. Ich wollte immer anders sein, akzeptierte mich nie. Viele Jahre später war ich auch immer eine andere, sobald ich Drogen nahm. Ich wollte die Geheimnisvolle sein, das Partygirl. Die Eloquente. Ich glaubte, ich wäre das alles nicht, wenn ich nüchtern war.

Seit ich denken kann, lehnte ich mich immer ab.

Was man ausstrahlt, zieht man an, oder?

Gab es Männer, die mich aufrichtig liebten, behandelte ich sie immer wie Dreck. Denn insgeheim wusste ich: Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden. Kam aber einer daher, der mich schlecht behandelte, zeichnete ich ihn regelrecht aus, dass er das tat, denn anders verdiente ich es ja nicht.

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Bis heute lebe ich mit der Auffassung, es einfach nicht wert zu sein. Wert zu sein, geliebt zu werden. Wert zu sein, tatsächlich Schönheit zu besitzen. Und es wert zu sein, wirklich eloquent und gebildet zu sein, ohne Alkohol oder Drogen intus zu haben.

Ich wandele seit jeher zwischen Grenzen.  Ich habe sie mir selbst gesteckt.

Warum steckt sich ein Wildpferd Grenzen?

Und warum bin ich nicht frei? Frei von Zweifel und selbst auferlegten Qualen, indem ich mich ständig ablehne und vergleiche und kritisiere und tadele?

Ich wäre es gerne. Frei. Ich kleide mich nicht umsonst oft wie eine Zigeunerin.

Gypsy in disguise.

Ich habe einen Traum. In diesem Traum laufe ich durch eine Menschenmenge und fühle mich federleicht und perfekt. Ich habe die Selbstsicherheit eines Löwen und die Anmut eines Araber-Pferdes. Ich schaue weder nach links noch nach rechts, vergleiche mich mit niemandem. Bin einfach da und fühle mich wohl in meiner Haut. Doch leider wird das wohl immer ein Traum bleiben…

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Pflicht und Wahrheit

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Neben dem ganzen Liebeskummer-Overflow darf ich natürlich meine Arbeit nicht aus den Augen verlieren. Als Kolumnistin (aktuell geht es in meiner Kolumne um „Neue Wege“ – pah, wenn die alle wüssten, dass ich aktuell gerade wieder auf dem Holzweg bin!) und rasende Reporterin bin ich gezwungen, irgendwann wieder rauszugehen und Events zu besuchen. Also statt Events und Partys zu meiden muss ich jetzt wieder rein ins Getümmel. Am Wochenende werde ich einer provinziellen Veranstaltung beiwohnen, die nach Fassanstich durch eine Person der Politik in einem eher volkstümlichen Fest gipfelt inklusive Blasmusik und allem drum und dran. Danach werde ich in meinem selbst aufgebauten Zelt im Garten schlafen. Ob alleine oder in Gesellschaft wird sich noch herausstellen. Es kann sein, dass mir eine gewisse Person beiwohnen möchte, mit der ich am Sonntag knutschend auf der Parkbank saß. Ja, ich spreche vom Typ, der nie mein Freund sein wollte. Darüber hinaus wäre ich mittlerweile aber auch nicht mehr abgeneigt, mir auf jenem Provinz-Fest einen feschen Kerl zu angeln. So ein Naturbursche wäre bestimmt nicht abgeneigt, mit mir in einem Zelt zu nächtigen.

Eine Woche später ist dann Festival-Time. Ein großes elektronisches Event hier in der Nähe. Ja, ich weiß, ich bin wirklich inzwischen zu alt für solcherlei Partys inmitten von zwanzigjährigen Mädchen, die Hotpants tragen können und neckisch dreinschauenden Jungs, für die ich wahrscheinlich eine „heiße Mama“ bin (obwohl ich nicht mal Kinder habe).

Da ich jetzt schon gänzlich überfordert bin von diesen gerade mal zwei mickrigen Terminchen, musste ich heute fast den kompletten Asos-Online-Shop plündern, denn ich brauche für diese öffentlichen Auftritte nach gefühlten zwanzig Jahren auf jeden Fall ein neues Outfit. Oder zwei oder drei. Na jedenfalls stand da unter der Bestellung 658,98 Euro. Es sind also mindestens vier neue Outfits, die der Postbote mir in den nächsten Tagen liefern wird.

Am Ende werde ich wahrscheinlich keines der bestellten Teile tragen.

Aber das ist mir egal. Ich habe zu viel Zeit in den letzten Wochen damit verschwendet, jemandem nachzutrauern, der es wahrscheinlich einfach nicht wert ist. Klipp und klar habe ich ihm am Sonntag die Wahrheit gesagt. Dass ich mit ihm zusammen sein wolle! Am Montag kam noch ein kurzes „Vielleicht“ auf meine Frage, ob er mit mir zelten gehen wolle und danach nichts mehr. Es geht genauso weiter wie früher.

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Er kümmert sich um alles, nur nicht um mich!

Und nach all seinen Rückeroberungs-Versuchen inklusive nächtlicher Anrufe und flehender Nachrichten muss ich doch davon ausgehen, dass er mich wirklich zurückhaben will, oder? Aber kaum gehe ich auf seine Wünsche ein, treffe mich mit ihm und küsse ihn wieder, bin ich aufs Neue uninteressant für ihn.

Glücklicherweise habe ich dieses Auf und Ab mit ihm schon zu oft erlebt, als dass ich mich immer noch in den Schlaf heule deswegen. Aber ich frage mich leider immer noch:

Was ist bei ihm noch wahr und was ist gelogen?

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Sei’s drum: Meine Pflicht ist es jetzt, mich langsam aber sicher wieder blicken zu lassen. Und er hat eigentlich recht. Als ich ihm am Sonntag erzählte, ich wolle vielleicht aufhören mit meinem Job als „Promi-Jägerin“ und mich nur noch auf meine Kolumnen konzentrieren, sagte er mir:

Bist du sicher? Ich finde, das passt zu dir!

Mag sein. Ich bin quirlig, lebhaft und irgendwie ein bisschen verrückt. Und bis jetzt habe ich meinen Job auch gerne gemacht. Und dennoch fällt es so unglaublich schwer, lebhaft zu sein, wenn man privat gerade ein kleines bisschen gestorben ist.

Es ist doch so: Ich werde mir ein heißes Outfit anziehen und am Samstag die heißeste Frau auf dieser Provinz-Party mit Fassanstich sein. Und ich werde ebenfalls die heißeste Frau auf dem Electronic-Festival sein. Zumindest die, die jenseits der Dreißig ist.

Noch ist es nicht zu spät. Da draußen wartet die ganze Welt auf mich!

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